Tief gehängte Vergasernadel und durchlöcherter Luftfilterdeckel
Testurteil: 4.700 Höhenmeter bezwungen
Weniger Sauerstoff in der Luft macht sich bei unseren MZ schon ab einer Höhe von zweitausend Metern durch verringerte Motorenleistung bemerkbar. Die MZ ETZ 250 ist relativ höhentauglich. Aber bei einem Zwanzig-PS-Motor kann bereits ein geringer Leistungsabbau die Fahrt über steile, steinige Bergpässe erschweren. Um zu verhindern, dass der Motor in der Höhe zu viel Kraftstoff bekommt, wird die Nadel im Vergaser möglichst tief gehängt (oberstes Kerbenpaar). Alternativ oder zusätzlich hilft eine kleinere Hauptdüse (25 statt 30er). Die hatten wir allerdings nicht ausprobiert. Parallel dazu wird der Metalldeckel des Standard-Papierluftfilters ringsum am äußeren Rand mit Löchern versehen, die den Luftdurchsatz erhöhen. Damit kann der Motor wieder besser „atmen”. Wir bohrten ungefähr 20 Löcher mit 6 mm Durchmesser in den Deckelrand, obwohl wir mancherorts noch mehr bzw. größere Löcher hätten vertragen können. Vor der Montage zieht man einen reißfesten Nylonstrumpf über den durchlöcherten Luftfilterdeckel, um Staub abzuhalten. Je nach Bedarf bzw. Höhe sind die Löcher im Luftfilterdeckel, z.B. mit Panzertape, leicht wieder verschließbar. Mit der kleinen Modifikation an Vergasernadel und Luftfilterdeckel sowie einem 15er-Antriebsritzel sind unsere Motorräder im ersten und zweiten Gang als erste MZs über die höchstgelegene Landesgrenze der Welt geknattert: dem 4.700 Meter hohen Khunjerab-Pass zwischen China und Nordpakistan!
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