{"id":1219,"date":"2008-05-23T22:55:41","date_gmt":"2008-05-23T20:55:41","guid":{"rendered":"http:\/\/www.emmenreiter.de\/?page_id=1219"},"modified":"2016-12-16T07:39:30","modified_gmt":"2016-12-16T05:39:30","slug":"slowakei","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/slowakei\/","title":{"rendered":"Ankunft in der Slowakei: Stress lass nach"},"content":{"rendered":"

\"Slowakei:<\/p>\n

7 Tage und 1121 Kilometer weiter\u2026<\/h3>\n

\u2026sind wir abends auf einem Ferienlager im slowakischen V\u00e1pnik nahe der ungarischen Grenze angekommen. Wir schlagen zum ersten Mal das Zelt auf. Uns geht\u2019s gut, aber irgendwie k\u00f6nnen wir den Stress der letzten Wochen schlecht absch\u00fctteln. In der Prignitz waren wir nah am Ende unserer Kr\u00e4fte abgefahren. Diese Anspannung steckt immer noch drin. Da wir f\u00fcr Osteuropa bis nach Istanbul nur zwei Wochen Zeit haben, m\u00fcssen wir etwa zweihundert Kilometer am Tag fahren und k\u00f6nnen kaum einen Tag l\u00e4nger irgendwo bleiben. Immerhin haben wir uns in Sachsen drei Tage Zeit gelassen, um letzte Sch\u00f6nheitsreparaturen an den MZ vorzunehmen und etwas runterzukommen. Eigentlich hatten wir der Firma Garmin bzw. deren Handelspartner Touratech Nord in Hamburg diese Zwangspause zu verdanken. Die haben n\u00e4mlich unser st\u00e4ndig kaputtes GPS-Ger\u00e4t in Reparatur und k\u00f6nnen uns seit Ewigkeiten kein funktionierendes Ger\u00e4t nachschicken. Wir warten vom Ausland aus t\u00e4glich auf den versprochenen R\u00fcckruf, wann und wo wir das Ger\u00e4t endlich in Empfang nehmen k\u00f6nnen. Dass wir die Motorr\u00e4der am Ende ganz gut ohne technische Ger\u00e4te durch Asiens Landschaften und St\u00e4dte man\u00f6vrieren, wissen wir zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht.<\/p>\n

Der Po sitzt wie auf Watte<\/h3>\n

Die Motorr\u00e4der schnurren zufrieden vor sich hin. Bergauf habe ich den Eindruck, ich qu\u00e4le den Motor wie ein Sklaventreiber, aber der Zweitakter braucht eben eine etwas h\u00f6here Drehzahl. Das l\u00e4sst sich nicht mit der XT 500 vergleichen. Die breiten Einzelsitze erweisen sich als \u201earschfreundlich\u201c. Wunderbar! Uns sitzt nur der letzte Stress im angespannten Nacken, aber es wird besser. Das Besteigen und Ankicken der voll beladenen und etwa 250 kg schweren MZ gelingt mir dank umgebautem Seitenst\u00e4nder mittlerweile ganz gut, auch wenn es nicht elegant aussieht. Ans neue Fahrverhalten habe ich mich schneller gew\u00f6hnt als gedacht. Die Prozedur an der Tankstelle dauert fast eine Viertelstunde, eine kurze „Unterhaltung“ mit dem Tankwart inklusive.<\/p>\n

„Dit wusst ick doch, dat da ne MZ kommt!“<\/h3>\n

Morgens lassen wir uns Zeit. Wir schlafen bis neun Uhr aus, machen uns frisch, essen was Kleines und packen unsere Sachen zusammen. Bis wir endlich wissen, wo was hingeh\u00f6rt, dauert es noch eine Weile. Mittags geht es dann auf die Motorr\u00e4der, solange bis wir abends einen neuen Zeltplatz gefunden haben. Das Wetter spielt mit. Anfangs war es etwas grau, jetzt ist es fr\u00fchsommerlich sch\u00f6n. Wir sind ziemlich bald von den stark befahrenen Hauptstra\u00dfen auf die Nebenstra\u00dfen ausgewichen und fahren hier durchschnittlich mit 70 km\/h durch die Landschaft. Die Stra\u00dfen sind in gutem Zustand. Micha f\u00e4hrt meistens mit der Karte voraus. Das wird sich sehr bald \u00e4ndern.
\nMit den Zeltpl\u00e4tzen sind wir zufrieden. Auf dem Minicampingplatz am Prager Stadtrand kam uns der Platzwart gleich entgegen: \u201eDit wusst ick doch, dat da ne MZ kommt! Dit hab ick doch richtich jeh\u00f6rt. Ick bin Berlina. Wir verstehn uns doch, wa?! Ick bin siebzich und war deutscha Meista im Jewichtheben.\u201c Unsere Postkarte hat einen Ehrenplatz in seinem Wohnwagen. Der erste Samstag unserer Reise ist ein Waschtag. Der Angstschwei\u00df vom Tag der Abfahrt fing an zu stinken. Beim Trocknen auf der W\u00e4scheleine ist zum ersten Mal Zeit f\u00fcrs Onlinetagebuch. Micha f\u00fchrt solange Statistik zu Kilometerstand und Kosten, wie er es die ganze Reise lang machen wird. Noch heute geht es weiter nach Ungarn, wo wir in Budapest bleiben wollen.<\/p>\n

Reise-Abenteuer: Von der Haust\u00fcr zum Himalaja und zur\u00fcck
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