{"id":1377,"date":"2008-06-02T16:14:51","date_gmt":"2008-06-02T14:14:51","guid":{"rendered":"http:\/\/www.emmenreiter.de\/?page_id=1377"},"modified":"2016-12-16T07:42:54","modified_gmt":"2016-12-16T05:42:54","slug":"bulgarien-wir-machen-pauschaltourismus","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/bulgarien-wir-machen-pauschaltourismus\/","title":{"rendered":"Bulgarien: Wir machen Pauschaltourismus"},"content":{"rendered":"

\"strand\"<\/p>\n

Von Brasov nach Silistra: Erste Schotterpiste<\/h3>\n

Am Samstag verlassen wir ausgeruht unser Brasov. Die 1A in Richtung S\u00fcdwesten macht ihrem Namen alle Ehre: sanfte Kurven durch die Berglandschaft, kaum Verkehr und strahlend blauer Himmel. Wir halten an und Micha installiert erstmals den Camcorder ans Motorrad, um zu filmen, wie wir mit der MZ \u00fcber die H\u00fcgel und D\u00f6rfer touren. Am Abend sitzen wir gespannt vor unserer ersten Fahraufnahme und freuen uns \u00fcber das Knattern und Qualmen bei Bergauf.
\nAls wir in Slobozia feststellen, dass wieder mal keiner der ringsum eingetragenen Campingpl\u00e4tze (mehr) existiert, fahren wir noch die paar zig Kilometer zur bulgarischen Grenze weiter. Kurz nach der Stadt wird die bisher gut und breit ausgebaute Stra\u00dfe pl\u00f6tzlich zur Baustelle und zur allergr\u00f6bsten Schotterpiste. Ich komme auf den Steinen ins Schwitzen und mache am Ende drei Kreuze. Nach einem Zwischenstopp beim Pennymarkt in Calasari geht\u2019s zur Donaugrenze. Hier setzen wir mit der F\u00e4hre nach Silistra in Bulgarien \u00fcber. Es ist sieben Uhr abends und wir hoffen auf einen sch\u00f6nen Platz zum Zeltaufschlagen an der Donau. Auf der F\u00e4hre kommen wir \u00fcber die MZ sofort wieder ins Gespr\u00e4ch mit den Leuten. Wemelin, Bulgare aus Silistra, findet die Idee, mit diesen Motorr\u00e4dern nach Nepal zu fahren, verr\u00fcckt und l\u00e4dt uns ein, Gast bei ihm zu sein. Wir nehmen sein Angebot gl\u00fccklich an.<\/p>\n

Bei Wemelin im bulgarischen Plattenbau<\/h3>\n
\"In<\/a>

Fr\u00fchst\u00fcck in Wemelins Wohnzimmer<\/p><\/div>\n

Wemelin ist 54 Jahre alt, Chemielehrer und lebt in einer alten Plattenbauwohnung in der Grenzstadt Silistra. Seine Frau, Tochter und Enkel leben in der N\u00e4he von Sofia. Als wir kurz nach der Grenzkontrolle in seiner Wohnstra\u00dfe anhalten, k\u00fcmmert er sich noch schnell darum, dass wir die Motorr\u00e4der auf Gro\u00dfm\u00fctterchens Hof gegen\u00fcber sicher unterbringen k\u00f6nnen. Nachdem wir in der ersten Gartenpforte mit den Alukoffern stecken geblieben sind, nehmen wir den Hof nebenan. Die Emmen sind sicher abgestellt und jetzt geht\u2019s mit dem alten Fahrstuhl in der kommunistischen Platte hoch zum dritten Stock ins Apartment Nr. 8. Wemelin ist unglaublich freundlich und wir f\u00fchlen uns, als w\u00e4ren wir Teil seiner Familie, der nach Jahren zu Besuch kommt. Nach einer schnellen Dusche, die den Schwei\u00dfgeruch und die M\u00fcdigkeit runterw\u00e4scht, zeigt er uns seine mehr als 1900 Jahre alte Heimatstadt und wir essen zu Abend auf der Terrasse eines einheimischen Restaurants mit Blick auf den Fluss. Mit einem Mischmasch aus Englisch, Russisch, Deutsch und Gestik unterhalten wir uns den ganzen Abend lang \u2013 \u00fcber Obama, Sozialismus, Kapitalismus und Atheismus. Morgens wartet er in seinem Wohnzimmer geduldig bis wir ausgeschlafen haben und verw\u00f6hnt uns mit frischem R\u00fchrei, Salami und Fetak\u00e4se. Als wir losfahren, verabschiedet er sich augenzwinkernd: \u201eGod bless your travel, Ihr Atheisten!\u201c<\/p>\n

Nix Camping am Schwarzen Meer<\/h3>\n

Es ist Sonntag und wir fahren im leichten Regen nach Varna. Die selten benutzte Regenkleidung wird das erste Mal ausgepackt. Auf der Stra\u00dfe sind viele Bauern mit Pferdewagen zur Feldarbeit unterwegs. In Varnas Zentrum angekommen stellen wir uns bei McDonalds unters Dach und warten einen Regenschauer ab. Der Fastfoodtempel ist auch hier \u00fcberlaufen mit Familien, die scheinbar einen Sonntagsausflug hierher machen. Als der WLAN-Zugang abbricht und der Regen aufh\u00f6rt, fahren wir an der Schwarzmeerk\u00fcste entlang nach S\u00fcden. Auf der Suche nach einer Campingm\u00f6glichkeit am Meer hei\u00dft es immer nur: \u201eNix Camping. Geschlossen. Nur Hotel.\u201c Als wir dem einzigen Stra\u00dfenschild \u201eCamping Luna\u201c nahe Bejala folgen, landen wir vor einer dubiosen H\u00fctte, vor der drei M\u00e4nner sitzen, Bier trinken und verwahrloste Hunde unsere Motorr\u00e4der anbellen. Sie bieten uns einen verdreckigten Bungalow f\u00fcr 10 Euro die Nacht an. Wir haben nicht nur wegen der M\u00fcllberge ringsum ein schlechtes Gef\u00fchl und machen schnell, dass wir weg kommen. Ein paar Kilometer weiter im Touristenareal Sonnenstrand ziehen wir im Balkan-Hotel f\u00fcr zw\u00f6lf Euro die Nacht ein. Bereits vor zwei Jahren hatten wir in diesem Teil Bulgariens einen Kurzurlaub gemacht und uns \u00fcber die Hotelstadt und etliche Baustellen gewundert. Am Sonntagabend angekommen freuen wir uns diesmal \u00fcber das Urlaubszimmer, eine Dusche, ein gro\u00dfes Bett und saubere Handt\u00fccher. Wir machen noch einen Strandspaziergang und verbringen die bisher entspannteste Nacht unserer Reise. Hier verweilen wir noch einen Tag l\u00e4nger bis es auf die letzte Etappe innerhalb Europas, also nach Istanbul geht.<\/p>\n

Reise-Abenteuer: Von der Haust\u00fcr zum Himalaja und zur\u00fcck
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n\u00e4chste Reisegeschichte ><\/a><\/strong>
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< zur\u00fcck zur Karte<\/a><\/strong><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Von Brasov nach Silistra: Erste Schotterpiste Am Samstag verlassen wir ausgeruht unser Brasov. Die 1A in Richtung S\u00fcdwesten macht ihrem Namen alle Ehre: sanfte Kurven durch die Berglandschaft, kaum Verkehr und strahlend blauer Himmel. Wir halten an und Micha installiert erstmals den Camcorder ans Motorrad, um zu filmen, wie wir mit der MZ \u00fcber die…<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":2044,"parent":0,"menu_order":0,"comment_status":"closed","ping_status":"open","template":"","meta":{"ngg_post_thumbnail":0,"_links_to":"","_links_to_target":""},"tags":[380],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/1377"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/pages"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/page"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=1377"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/1377\/revisions"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/2044"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=1377"}],"wp:term":[{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=1377"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}