{"id":1393,"date":"2008-06-06T16:43:20","date_gmt":"2008-06-06T14:43:20","guid":{"rendered":"http:\/\/www.emmenreiter.de\/?page_id=1393"},"modified":"2016-12-16T07:07:34","modified_gmt":"2016-12-16T05:07:34","slug":"metropole-istanbul","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/metropole-istanbul\/","title":{"rendered":"Metropole Istanbul"},"content":{"rendered":"

\"Alter<\/p>\n

\u00dcber den Mond zum Taksim-Square<\/h3>\n

Wir wollten die t\u00fcrkische Megacity, in der mittlerweile mindestens ein F\u00fcnftel der T\u00fcrken lebt, nicht unbedingt quer \u00fcber die Autobahn einfahren. Eigentlich hat uns bisher fast jeder empfohlen, dass wir uns das Verkehrschaos in Istanbul gar nicht erst antun und irgendwo au\u00dferhalb der City unterkommen sollen, um dann mit Bahn oder Taxi in die Stadt zu fahren. Wir hatten allerdings die Adresse eines sch\u00f6nen Hostels nahe des zentralen Taksim-Platzes in der Tasche und das haben wir ohne Stadtplan, aber guten Mutes angesteuert. Bevor wir uns dann doch auf einer vierspurigen Stadtautobahn wiederfanden, endete unsere Landstra\u00dfe noch kurz vor Istanbul in einer Art Mondlandschaft, auf der Bau-LKW wie Ameisen hin und her fuhren und unsere MZ mitten drin im grauwei\u00dfen Staub. Die Stra\u00dfe f\u00fchrte durch ein Steinbruchgebiet; wir machten unser Fernlicht an und steuerten den halb Schotter-, halb Asphaltweg entlang. In Istanbul angekommen sehen die Moppeds nun endlich auch nach \u201eWeltreise\u201c aus. Weiter in der Stadt folgen wir dem Wegweiser \u201eTaksim Square\u201c. Der Verkehr staut sich, die Stra\u00dfen sind steil und in allem Gewusel streikt dann bei Suse an der roten Ampel bergauf die Kupplung. Hinter ihr dr\u00e4ngeln die hupenden Autos und Busse, bis wir das Motorrad an den Stra\u00dfenrand schieben. Mit ein paar Handgriffen war die Kupplung wieder eingestellt. Zehn Minuten und einen Liter Schwei\u00df sp\u00e4ter dasselbe Prozedere bei Micha.
\nEin paar Stra\u00dfenkreuzungen weiter kommen wir dann endlich in der kleinen Gasse mit dem Hostel \u201eChambers of the Boh\u00e9me\u201c an. Hier begr\u00fc\u00dft uns Besitzer Ahmet in flie\u00dfendem Englisch und mit trockenem Humor: \u201eDas ist das Zimmer, Duschen und Toilette gibt es leider nicht. Da m\u00fcsst ihr nebenan ins Caf\u00e8!\u201c Den Witz konnte er sich, so wie wir Beide aussahen und rochen, nicht verkneifen.<\/p>\n

7. Juni 2008: Wir betreten Asien!<\/h3>\n

Istanbul ist der Scheitelpunkt unserer Eurasienreise. In der einzigen Stadt der Welt, die auf zwei Kontinenten liegt, k\u00f6nnen wir uns t\u00e4glich f\u00fcr den Aufenthalt entweder in Europa oder Asien entscheiden. Die N\u00e4chte verbringen wir noch in Europa. Am heutigen Samstag jedoch haben wir per F\u00e4hre \u00fcber den Bosporus und Weiterfahrt mit dem Minib\u00fcs den h\u00f6chsten H\u00fcgel Istanbuls \u2013 Camlica \u2013 besucht und damit erstmals Asien betreten. Camlica ist am Wochenende ein beliebtes Ausflugziel f\u00fcr die Istanbuler und so wie es aussieht, ein beliebter Ort f\u00fcr Hochzeiten. Wir haben hier neben der wundervollen Aussicht auf die weit reichende Megacity gleich zwei t\u00fcrkische Brautpaare bewundern d\u00fcrfen. Um 17 Uhr h\u00f6ren wir beim Blick auf die Bosporus-Br\u00fccke aus dem Tal gleichzeitig aus mehreren Moscheen die Vorgebete aus den Minaretten. Eine einmalige Atmosph\u00e4re. In diesem Teil Istanbuls sehen wir auch viel mehr \u2013 teilweise bis auf die Augen \u2013 verh\u00fcllte Frauen, als im europ\u00e4ischen und westlich gepr\u00e4gtem Stadtteil Beyoglu, in dem wir dieser Tage wohnen. In Beyoglu laufen Teenager mit Mangafrisuren, Transen, Touristen wie wir und gestylte T\u00fcrken durch die Gassen. Auf jeden Fall sehen wir \u00fcberall deutlich mehr M\u00e4nner als Frauen auf der Stra\u00dfe.
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