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Yazd: Zur\u00fcck auf der Seidenstra\u00dfe<\/h3>\n
Die Altstadt von Yazd \u2013 so haben wir uns iranische St\u00e4dte vorgestellt. Ein Meer aus flachen Lehmziegelh\u00e4usern durchzogen mit ockerfarbenen Mauern und schmalen, krummen Gassen, in denen schwarze Gestalten in wehenden Gew\u00e4ndern um die Ecken huschen. Fast jeder hat uns empfohlen, im Silkroad Hotel zu \u00fcbernachten. Es ist eines der stilvoll restaurierten, traditionellen H\u00e4user in der Altstadt. Versteckt hinter einer hohen Lehmwand offenbart sich ein gem\u00fctlicher, heller Hinterhof, um dessen Brunnen in der Mitte sich die typischen, mit orientalischen Teppichen und Kissen best\u00fcckten Essbetten verteilen. Schmale Fl\u00fcgelholzt\u00fcren an allen Seiten des Hofes f\u00fchren direkt in die G\u00e4stezimmer. Empfangen werden wir von einem Pakistaner \u2013 und von Geert! Er hilft hier seit ein paar Tagen im Restaurant aus und darf so kostenlos essen und wohnen. Ohne Brille und so schniecke gekleidet in Jeans und Hemd haben wir ihn erst fast gar nicht wieder erkannt. Eine nette \u00dcberraschung. Wir ziehen aus Kostengr\u00fcnden (und weil es angenehm k\u00fchl ist) ins sog. Dormitory ein. F\u00fcr etwa vier Euro pro Nase teilen wir uns einen Raum im Untergeschoss mit sechs anderen jungen Reisenden \u2013 aus Belgien, Holland, Indien, Mexico, Frankreich\u2026 Neue Kontakte sind eine nette Abwechslung zur Zweisamkeit.<\/p>\n
Windt\u00fcrme in Yazd: Eine coole Erfindung<\/h3>\n
Das Klima in Yazd ist ertr\u00e4glich. Trotzdem sind ab dem fr\u00fchen Nachmittag bis sechs Uhr abends die Stra\u00dfen fast leer und viele L\u00e4den verschlossen. Siesta in Yazd. Um besonders im Sommer der Hitze zu entkommen, hat man in Yazd vor langer, langer Zeit die Windt\u00fcrme (Badgirs) erfunden. Sie fangen kleinste Windst\u00f6\u00dfe \u00fcber den D\u00e4chern der Altstadt auf und leiten sie direkt in die darunter liegenden R\u00e4ume. In manchen Badgir-Varianten str\u00f6mt die Luft vorher \u00fcber ein Wasserbecken.
\nYazd ist nicht nur bekannt f\u00fcr Windt\u00fcrme und Seide, sondern auch das zuhause von der Mehrzahl der iranischen Zoroastrianer. Der Zoroastrismus war die Hauptreligion in Persien, bevor das Reich zum Islam konvertierte. Ihr F\u00fchrer Ahura Mazda wird \u00fcber das Licht angebetet \u2013 gew\u00f6hnlich \u00fcber ein Feuer. Im Feuertempel in Yazd \u2013 im Ateshkadeh \u2013 brennt seit mehreren hundert Jahren symbolisch die ewige Flamme. Wir klettern auf die beiden T\u00fcrme der Stille, gelegen auf zwei Felsh\u00fcgeln am Stadtrand von Yazd. Hier wurden bis in die Sechziger Jahre nach traditioneller Weise verstorbene Zoroastrianer den V\u00f6geln zum Fra\u00df dargelegt. Ein Begr\u00e4bnis in der Erde oder eine Verbrennung der Leiche h\u00e4tte ihrem Glauben nach der Reinheit der Elemente geschadet. Zoroastrianerinnen tragen niemals einen Chador, beugen sich aber ansonsten den weiblichen Kleidungsvorschriften (Hejab) im Iran.<\/p>\n
Abendgebet im Bettlaken<\/h3>\n
Es ist etwas gew\u00f6hnungsbed\u00fcrftig f\u00fcr Suse, jederzeit ans Kopftuch zu denken. Und als wir zum Abendgebet in die beeindruckende Jameh Moschee gehen, reichen nicht mal ein Kopftuch und das fast knielange Oberteil aus. Suse muss sich in ein helles Bettlaken bis zum Boden einh\u00fcllen, das ihr der Sittenw\u00e4chter am Eingang behilflich \u00fcber den K\u00f6rper wirft. Sie h\u00e4tte lieber ein Schwarzes bekommen, um nicht sofort aufzufallen. Micha darf bequem in Jeans und Shirt im Innenhof der Moschee umherschleichen, w\u00e4hrend ein alter Mann im Sprechgesang aus dem Koran liest. In Yazd lassen sich wirklich ein paar sch\u00f6ne Tage verbringen. Aus Indien und Pakistan kommend wirkt alles so geordnet, sauber und leise. Ein merklicher Schritt in Richtung Heimat. Salam!<\/p>\n
Gute Nachrichten, schlechte Nachrichten<\/h3>\n
Am letzten Abend in Yazd entdecken wir vorm Hotel einen geparkten Jeep mit PR-Kennzeichen. Unglaublich, noch andere Prignitzer unterwegs in Yazd?! Am Abend sitzen dann die Drei im Innenhof des Silkroad Hotels und erkennen uns dank Website sofort: Micha, Carina und Hund Roxy aus Lanz sind seit zwei Monaten im Landrover nach Indien unterwegs. Eine herzliche Umarmung \u2013 und auf einmal ist uns die Prignitz n\u00e4her als der Iran. Aber es gibt auch schlechte Nachrichten. Geert erz\u00e4hlt uns, dass vor ein paar Tagen ein Franzose, den er in Islamabad kennen gelernt hat, in Pakistan entf\u00fchrt worden ist. Wahrscheinlich haben ihn Drogenschmuggler aus seinem Wohnmobil verschleppt, als er zwischen Quetta und der iranischen Grenze unterwegs war. Ein mulmiges Gef\u00fchl kommt in uns auf. Wir haben k\u00fcrzlich dieselbe Strecke genommen, uns aber relativ sicher gef\u00fchlt. Die afghanischen und iranischen Grenzgebiete bergen trotz Polizeiposten an der Stra\u00dfe immer noch ein Risiko.
\nMit neuen Flicken auf den alten, abgerittenen Jeans und endlich abges\u00e4gtem Gips an Michas Daumen machen wir uns von Yazd aus auf die Socken nach Toudeshk \u2013 ein Dorf am Rande der W\u00fcste hundert Kilometer vor Isfahan.<\/p>\n
Reise-Abenteuer: Von der Haust\u00fcr zum Himalaja und zur\u00fcck
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\n < zur\u00fcck zur Karte<\/a><\/strong><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"Meymand: Wohnen wie Fred und Wilma Zweitausend, dreitausend oder viertausend Jahre \u2013 die Iraner sind sich nicht einig, wie alt das H\u00f6hlendorf Meymand ist. Von den Kaluts aus sind wir den ganzen Tag lang dorthin unterwegs. Als wir ankommen, sind nicht viele Leute zu sehen. Das Dorf wirkt wie eine M\u00e4rchenkulisse. Die wenigen Familien, die…<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":1353,"parent":0,"menu_order":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","template":"","meta":{"ngg_post_thumbnail":0,"_links_to":"","_links_to_target":""},"tags":[381,171],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/2703"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/pages"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/page"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=2703"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/2703\/revisions"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/1353"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=2703"}],"wp:term":[{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.emmenreiter.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=2703"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}